Letzte Woche haben wir ja die Praxis für Multi-Engine abgeschlossen, da ich recht bald in den Urlaub fliegen möchte, stand heute gleich die entsprechende Prüfung an – der MEP VFR Skill Test. Aus irgend einem Grund ist die Ausbildung zweigeteilt und man muss natürlich auch erst VFR abgeschlossen haben, bevor man mit der IFR-Ausbildung anfangen kann. Daher mache ich jetzt erstmal die VFR-Prüfung, dann Urlaub und dann den IFR-Part.
Die Ausbildung und natürlich auch die Prüfung war, wie schon bei meinem IFR über die FlyWest in Innsbruck. D.h. meine Prüfung war auch in Innsbruck. Der Einfachheit halber heute mit einer DA42 von FlyWest, der OE-FLU. Als Ziel für die Prüfung habe ich mir Bozen ausgesucht. Dort war ich vorher noch nicht, daher wurde es sowieso mal Zeit, dorthin zu fliegen.
Es ging also VFR in Innsbruck los, dann direkt zum Brenner und einfach geradeaus weiter ins Sarntal, von wo man aus ab der Passhöhe gemütlich nach Bozen runtersinken kann und dort dann mehr oder weniger im Final zur Piste 19 rauskommt. In Bozen haben wir dann einige Touch and Gos gemacht, alle Motorausfälle fanden heute in der Platzrunde statt und in der Regel kurz nach dem Abheben. Gerade in so einem Tal wie in Bozen ist es dann natürlich wichtig, zuerst mal Höhe zu gewinnen. Mit der OE-FLU, die mit Thielert-Dieselmotoren ausgestattet ist, konnten wir auch einen Motor tatsächlich mal abstellen. Mit den AustroEngine-Motoren geht das leider nicht (mehr), da ein AD das absichtliche Abstellen eines Motors untersagt – genauer ist eigentlich das Wiederanlassen mit Windmilling-Propeller untersagt, da wohl bisweilen die Steuerkette dabei reißen kann und man quasi aus dem Simulated ein Actual Emergency macht. Langsam habe ich den Bogen mit den Single-Engine-Landungen auch raus und es fängt direkt an, Spaß zu machen. Mit der “besser viel zu hoch und viel zu schnell”-Methode ist so eine Landung im Prinzip auch ein Non-Event, da man komfortabel das Endteil runtersegeln kann und man dadurch nicht so das Problem hat, die Maschine mit viel Seitenrudereinsatz auf der Centerline halten zu müssen.
Im Vorgeschmack auf den anstehenden IFR-Teil endete ein Anflug dann auch im Single-Engine-Goaround, da wird es dann wieder heftiger, da natürlich zum einen mit einem Mal das volle Moment um die Hochachse wieder einsetzt und man zum anderen alles auf einmal machen muss – Klappen rein, Fahrwerk rein, Volle Power, Nicht ziehen (wegen der Speed), Seitenruder treten – am Besten alles gleichzeitig. Nur so klappt das ohne großen Höhenverlust und ohne große Abweichung von der Centerline.
In Bozen gab es dann schnell einen Cappuccino und dann ging es auch schon wieder zurück. Weil so schönes Wetter war, sind wir dann über Meran, das Timmelsjoch, Ötztal und Kühtai zurück geflogen. Das war reinster Genuss bei einer wunderschönen Aussicht und das Airwork auf dem Weg halt das Pflichtprogramm für die Prüfung.
Die Landung in Innsbruck war dann auch noch sehr ruhig und ich war sehr erfreut, als ich “das hast Du gut gemacht – herzlichen Glückwunsch” gehört habe. Jetzt muss sich das LBA nur etwas beeilen und dann ist der Sommerurlaub gesichert.