Bevor wir auf die Bahamas starten, wollte ich gerne nochmal einen Flug mit Lehrer machen, um noch ein wenig besser in den Funk reinzukommen. Das Wetter war auch heute wieder nicht sonderlich berauschend, mit vielen Gewittern und Regen, aber am Nachmittag haben wir uns trotzdem raus getraut.
Als Ziel hatte ich mir etwas besonderes rausgesucht: Das NASA Shuttle Landing Facility, sprich die Landebahn in Cape Canaveral, wo früher immer das Space Shuttle gelandet ist. Diese Bahn ist mit fast 6 km Länge und 100 m Breite eine der größten Landebahnen der Welt. Man kann zwar nicht landen, aber immerhin Low Approach machen.
Wir sind also in St. Augustine aufgebrochen – bei leichtem Regen und dann erstmal ins Helle geflogen. Zum Glück fliegen wir auch hier mit einer Cessna mit dem G1000-Glascockpit und haben hier deswegen auch Wetterradar, Traffic und Bodenrollkarten auf dem Bildschirm. Das ist schon sehr nett und das hätte ich in Deutschland auch gerne…
Wir sind auf 5500 ft gestiegen und dann immer mit direktem Kurs auf Cape Canaveral. Wir mussten dabei einige Schauer umfliegen, aber der Flug war trotzdem sehr angenehm und ruhig. Nach ca. 30 min Flug konnten wir auch das Vehicle Assembly Building und daneben die Shuttle-Landebahn sehen. Beides gigantisch groß, denn wir waren noch 25 NM entfernt…
Wir haben dann bei der NASA reingefunkt… keiner mehr da… “Treat ist as class G airspace” meinte daraufhin Darren, mein heutige Fluglehrer. Also haben wir blind Verkehrsmeldungen abgesetzt, aber es war niemand anders da. Wir hatten also auch ein 20 NM-Final um aus 5500 ft direkt zur Bahn zu sinken. So müssen sich die Astronauten im Shuttle auch gefühlt haben beim Anflug. Und die Bahn ist so riesig, 10 NM draußen kam mir optisch so vor, wie im kurzen Endteil von Augsburg. Also nicht irritieren lassen und gleichmäßig nach Instrumenten sinken…
Der Low Approach musste dann 100 ft über der Bahn bleiben, die wir aber komplett bis zum Ende abgeflogen sind. Und aus der Nähe ist die Bahn auch einfach nur eins: riesig groß.
Danach ging es wieder auf annähernd gleichem Weg zurück nach St. Augustine, wo ich dann das erste Mal den Funk komplett ohne Hilfe gemacht habe. Hat ganz gut geklappt, braucht aber noch etwas Eingewöhnung…
Alles in allem ein schönes Erlebnis und es gab von Darren auch noch ein paar gute Tipps.