Schade dass es heute schon weiter geht in Richtung Heimat, Lyon ist eine ganz schöne Stadt und hier hätten wir ruhig 1-2 Tage bleiben können, leider geht aber unser Urlaub bald zu Ende und die Wettervorhersage für die nächsten Tage schaut auch nicht gerade gut aus – mit vorhergesagt vielen eingebetteten Gewittern auch IFR nicht so toll.
Also ging es heute nach Hause, gegen Mittag sind wir in in Lyon ruhig losgeflogen, man hätte wieder über Genf fliegen können oder über Basel. Angesichts der Tatsache, das es dort überall diesig war (in Genf nur 9 km Sicht – da werden die Fotos nicht schön) und wir die Landschaft in Richtung Basel noch nicht kennen, haben wir den Weg gewählt.
Der Flug nach Basel war anfangs recht ruhig, auch heute war wieder eine Restriced Area aktiv, diesmal hätten wir sie überfliegen sollen und solange draußen bleiben bis wir auf der richtigen Höhe sind, noch während wir am steigen waren (im Kreis), kam aber die Nachricht, das wir auch so durch könnten. Also sind wir weiter auf Kurs geflogen. Man konnte beim Steigen ganz gut sehen, dass heute eine Inversion war – irgendwann steigt man dann durch so eine Art Dreckschicht durch und ist dann drüber. Im weiteren Verlauf sind wir dann aber wieder in diese Schicht geraten – dort gibts immer arge Turbulenzen drin. Da helfen aber schon 1000 ft nach oben und es ist wieder absolut ruhig.
Zum Mittagessen hatten wir uns Basel/Mühlhausen ausgesucht, dort sind wir ruhig gelandet, der Ground-Lotse meinte dann “Taxi to GA” – was wir auch gemacht haben, mindestens laut Rollkarte. Irgendwann meinte er dann, wir seien wohl gar nicht vom Platz und sollten deswegen stehenbleiben. Dann kam ein Follow me, hat uns eingewunken und verschwand wieder. Das wars… kein Transport, nichts. Ich habe dann mal über Funk gefragt, ob wir zu Fuss gehen sollen, was energisch verneint wurde, zusammen mit der Frage, wieso wir denn da stünden wo wir stehen. Basel scheint auf GA-Fremdverkehr irgendwie nicht vorbereitet zu sein, beim letzten Mal hatte ich schon so eine Odysee um einfach nur die Gebühren zu zahlen.
Immerhin war das Essen ganz gut und gestärkt ging es auf das letzte Stück über den Schwarzwald nach Augsburg. In Augsburg sind wir auf der 25 ruhig gelandet, haben dann noch alles aus dem Flieger ausgeladen und sind zum nahegelegenen Italiener zum Urlaubs-Abschieds-Essen gefahren.
Die Gewitter waren gestern Abend schon wieder weg und der Himmel wieder wolkenlos, so sollte es auch heute den ganzen Tag bleiben, also konnten wir wie geplant weiter nach Lyon.
Gegen Mittag ging es in Beziers los und unsere Route sollte gleich weg vom Meer auf mehr oder weniger direktem Kurs nach Lyon führen – somit über das Zentralmassiv, was ja als Mittelgebirge in Zentralfrankreich (daher auch der Name) steht. Ein Stück hinter Beziers wird es dann auch langsam hügelig und damit gab es auch ganz gute Thermik, im FLARM und auch so konnte man etliche Segelflieger sehen. Wir sind dann eine Weile so dahin geflogen, irgendwann war dann sogar eine der vielen Restricted-Areas aktiv, man bekommt aber auf Wunsch vom INFO (also FIS)-Lotsen eine Frequenz (in dem Fall von der Armée de l’air) und kann dann den Durchflug selber koordinieren. Sehr nett und völlig unkompliziert – kurz reingefunkt und die Route durchgegeben, dann gleich eine Freigabe bekommen. Blöd an der Sache war nur, dass ausgerechnet in der Restricted Area heftige Turbulenzen begannen und ich statt nach Norden weiterzufliegen lieber in Richtung Montellimar ins Rhone-Tal abbiegen wollte, wo sicherlich weniger Turbulenzen sein würden. Aber auch das war kein großes Problem, sobald wir aus der Restricted Area draussen waren, hat sich der Military-Lotse verabschiedet. Im Rhone-Tal war es dann auch angenehm ruhig zu fliegen.
Es ging dann immer der Rhone folgend eben bis nach Lyon, wo wir in Lyon-Bron landen wollten, was der GA-Flugplatz für die Gegend ist. Am VFR-Meldepunkt angekommen meinte der Lotse dann “next report the tower”, was mich etwas verwirrt hat, kamen wir doch von Süden und es war die Piste 34 aktiv, also müssten wir ja theoretisch in Richtung Final fliegen, zumal im Funk die ganze Zeit nichts los war. Ich habe dann nochmal “for clarification” gefragt, ob der Lotse will, dass wir “join the pattern via the overhead” sollen. Das wollte er dann tatsächlich – hätte er besser mal so sagen sollen, dann hätte ich es auch gleich kapiert was er will. Wir sollten also über den Platz fliegen (“via the overhead”) und dann von dort aus in den rechten Gegenanflug zur 34 (“join the pattern”). Dann macht natürlich auch “report the tower” wieder Sinn. In Deutschland am kontrollierten Platz ist das total unüblich, aber in Grossbritannien wird z.B. auch so geflogen.
Die Landung war dann sehr ruhig, wir haben gleich noch getankt und sind dann mit dem Taxi ins Hotel mitten in der Innenstadt gefahren. Danach noch etwas Sightseeing und das wohlverdiente ALB…
Gestern haben wir den Flieger dank der Hilfe von Aircrafttech aus Empuribrava wieder fit bekommen. Mit dem alten Anlasser, da ein Austausch auf dem Vorfeld von Sabadell nur im äußersten Notfall sinnvoll gewesen wäre (den Flieger in den Hangar einer befreundeten Werft bringen ging aufgrund der spanischen Bürokratie nicht, Kühlmittel und Öl ablassen und den halben Motor zerlegen ist mitten auf dem Vorfeld aber auch ziemlich uncool). Den neuen Anlasser haben wir jetzt jedenfalls als Ersatzteil dabei (man weiß ja nie…).
Es ging mittags in Sabadell ruhig los, die etwas merkwürdige Bezahlung der Landegebühren war schon geübt und getankt hatte ich gestern schon, als klar war, das wir heute wegkommen würden. Wir sind dann zunächst in Richtung Girona geflogen, haben dort die TMA durchquert und sind dann über Figueres, wo wir vorgestern noch das Salvador-Dali-Museum angesehen hatten, geflogen in Richtung Frankreich. Über den Pyrenäen braute sich schon etwas zusammen, im Stormscope (und auch optisch) war aber noch alles ruhig.
Die Pyrenäen gehen im Prinzip bis ins Mittelmeer und markieren auch ganz offensichtlich die Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Da ich zu faul war, etwas höher zu steigen, sind wir dann an der flachsten Stelle, an der auch die Autobahn nach Frankreich geht, über die Ausläufer der Berge geflogen. Der französische Lotse schickte uns dann allerdings sogleich zur Küste, weil dort die veröffentlichte VFR-Route entlang geht und man sonst einige Kontrollzonen durchfliegen müsste, abgesehen davon ist die Landschaft in der Gegend ohnehin etwas eintönig und die Küste eindeutig der schönste Abschnitt.
Heute sollte es eigentlich nach Lyon gehen, wir hatten geplant, in Béziers Pause zu machen und dort was zu essen und danach weiterzufliegen. Der Wetterbericht hatte für den späten Nachmittag / Abend Gewitter versprochen und so habe ich aus dem Flieger mal METARs gecheckt: das würde mit Lyon wohl nichts, auf dem ganzen Weg alles voll mit Gewitter und selbst Bezier hatte schon “TEMPO 1200 +TSRA BKN030CB” im METAR stehen. Ein kleines Stück weiter konnte man dann auch die zugehörigen CBs schon schön sehen und das StormScope war für unsere geplante Richtung voll mit Blitzen. Wir sind dann ruhig in Beziers gelandet und haben beschlossen, dort eine Nacht zu bleiben, es würde ja auch IFR nicht mehr weitergehen.
Ein Hotel war schnell gefunden und Dank der Tatsache, das zufällig kurz nach uns eine RyanAir reinkam, waren auch die Mietwagenschalter offen, so dass wir schnell ein kleines Auto gemietet haben und noch ein bisschen rumfahren konnten. Auf dem Weg zum Hotel ging dann auf der Landstrasse nichts mehr, so stark war der Regen.
Eigentlich wollten wir heute nach Madrid weiterfliegen – nachdem in Mallorca, was wir angedacht hatten, die Hotel-Preise völlig durchgedreht sind. Nachdem wir es geschafft hatten, die Landegebühren zu zahlen und eingelassen zu werden, haben wir also den Flieger beladen und wollten zur Tankstelle rollen – doch leider: es passierte nichts… beim ersten Startversuch sprang die Sicherung vom Starter raus; nachdem ich diese wieder rein gemacht hatte, konnte man zwar sehen, dass beim Anlassversuch irgendwas Strom verbraucht, nur drehen tut sich nichts. So ein Mist… AOG (aircraft on ground)…
Diamond in Egelsbach meinte dann, der Starter müsste ausgetauscht werden und hat sich gleich drum gekümmert, welche Werft das erledigen kann. Die ist hier in der Nähe und alle sind super hilfsbereit, allerdings wird es wohl ein paar Tage dauern, selbst mit AOG-Expresslieferung.
Es folgte ein Bürokratie-Irrsinn: wir hatten ja schon Landegebühren etc. gezahlt. Das man dann doch nicht fliegt ist leider nicht vorgesehen. Und die paar Tage parken einfach zuzuzahlen auch nicht. Also musste die Kreditkartenbuchung rückgängig gemacht werden, eine Stornorechnung geschrieben… immerhin war das nach etwas über 30 min erledigt.
Dann ging es also wieder zurück nach Barcelona, wo jetzt noch ein paar Tage Zwangsurlaub anstehen… naja, es gibt schlechtere Locations wo man stranden kann (wenn ich mir überlege dass sowas z.B. in Governors Harbor/Bahamas passiert wäre – Alptraum… bis da jemand von einer Werft hingekommen wäre…)
Nach ein paar schönen Tagen an der Cotê d’Azur ging es heute zur nächsten Station: Barcelona. Wir sind gegen Mittag gemütlich in Cannes gestartet und dann immer dem veröffentlichten VFR-Routing entlang der Küste gefolgt. Dieses führt in recht geringer Höhe (1500 ft) immer so 2-3 km vom Strand weg über dem Wasser der Küste entlang, vorbei an St. Tropez, Toulon, Marseille. Die Landschaft dort ist sehr schön, im wesentlichen von den Bergen und der Felsenküste geprägt.
Eigentlich wollten wir gestern schon weg, aber es war für die ganze Küste Sturm angesagt (und auch eingetreten). Der Wind in Nizza war 30 in Böen 55 kt, so dass wir es uns gespart haben, zu fliegen. Auch heute war immer noch recht strammer Wind, insbesondere der Mistral war wieder aktiv. Das merkt man ungefähr ab Marseille – dort führt das VFR-Routing dann über Land und sobald man in die Nähe kommt, beginnen die Turbulenzen, was ganz logisch ist, da der Wind ja von der Hügeln am Boden nach oben abgelenkt wird und dann eben verwirbelt. Aber insgesamt ging es auf diesem Stück noch mit den Turbulenzen.
Nach Marseille ist die Landschaft dann auch ganz anders: nur noch Flachland. Hier kommt die Camargue, das Mündungsdelta der Rhone, in der viel Salz gewonnen wird. Das sieht von oben ziemlich bizarr, aber durchaus interessant aus. Wir sind dann immer weiter der Küste gefolgt und für eine kleine Pause nach Montpellier geflogen. Dort blies auch der Mistral, die Landung war aber trotz 14 in Böen 22 kt mit 70° von der Seite ganz ruhig.
Nach einer kleinen Stärkung ging es dann auf die zweite Etappe in Richtung Sabadell (das ist der GA-Platz von Barcelona). Ich dachte eigentlich, dass der Mistral dann irgendwann nachlassen würde, aber das war ein Irrtum. Wir waren auf 4500 ft hochgestiegen, da man dort die ganze Zeit in der Montpellier-TMA unterwegs ist und die Lotsen dort noch entspannter sind als etwa bei Marseille. Die Aussicht war entsprechend sehr schön und man kann ab etwa Beziers schon die Pyrenäen sehen. Allerdings hatten wir kontinuierlich 35-45 kt Wind von hinten (gut für die Speed) und an einigen Stellen heftigeren Turbulenzen. Ich habe es dann vermieden, das Cap de Creus über den “Landweg” abzukürzen und wir sind immer schön draußen auf dem Wasser der Küste gefolgt. Der Wind folgt wohl auch dem Küstenverlauf und wir hatten die ganze Zeit Rückenwind, der sich auch nur leicht abgeschwächt hat. Etwa bei Lloret de Mar war dann schlagartig Schluss mit dem Mistral. Wir wurden ca. 5 min lang ziemlich durchgeschüttelt und hatten z.T. downdrafts, bei denen wir trotz Leistung die Höhe nicht halten konnten, aber danach war plötzlich nur noch 2-3 kt Wind und die Luft absolut ruhig.
Die spanische ATC war übrigens professionell und kooperativ, ich hatte da schon einige komische Stories gelesen, aber wir hatten keine Probleme. Wir konnten auch in der Barcelona TMA immer auf Höhe bleiben, nur hinter Calella meinte die Lotsin dann, in unserem Sektor sei die maximale VFR-Höhe 3000 ft (woher immer man das wissen soll – man ist die ganze Zeit in Airspace D). Nachdem mir dann nicht ganz klar war, ob man es an der Küste lang über die Berge hinweg unter Beachtung von Airspace A und VFR-Verbot in der Kontrollzone von Barcelona nach Sabadell schafft, sind wir vorher abgebogen und einem Tal in Richtung Sabadell gefolgt. Der Anflug war dann einfach, nur die Höhe abzuschätzen fällt in Sabadell etwas schwer, da unmittelbar vor der Pistenschwelle das Gelände steil abfällt. Die Landung war dann ganz ruhig nur mit der Organisation am Boden hat man es in Spanien halt nicht so, der Lotse wollte wissen, wo wir denn parken wollen. Ich habe dann gesagt wo immer der Abstellplatz für Fremde ist, voraufhin er meinte, das sei eigentlich egal. Er hat uns dann immerhin bis in die Nähe vom Fussgänger-Ausgang gelotst und uns dann irgendwo hin stellen lassen.
Seit zwei Tagen sind Sommerferien und nachdem wir gestern aufgrund des Wetters noch nicht losfliegen konnten, ging es heute los. Dieses Mal wollen wir eine kleine Exkursion zum westlichen Teil des Mittelmeers machen. Erstes Ziel ist die Côte d’Azur. Nachdem es dort gar nicht so viele Flugplätze gibt, haben wir uns für Cannes/Mandelieu entschieden, was der GA-Platz für die Region sein soll.
Es ging also gemütlich am Vormittag in Augsburg los, zunächst nach Grenchen in der Schweiz. Das liegt zwar nicht genau in der Mitte, aber dort gibt es einen gut bewerteten Flugplatz mit – für Schweizer Verhältnisse – moderaten Landegebühren. In Augsburg ging es ruhig los mit direktem Kurs in Richtung Bodensee, dann um die TMA von Zürich drumrum, da wir keine Clearance für den Durchflug bekamen (wegen Landerichtung in Zürich) und ich aber nicht sinken wollte. So ging es schon über die ersten Ausläufer des Jura nach Aarau und dann weiter nach Solothurn. Kurz hinter Solothurn liegt dann auch schon Grenchen und der Anflug war trotz ziemlich viel Traffic von der lokalen Flugschule sehr einfach und vom Lotsen perfekt koordiniert.
In Grenchen haben wir dann erstmal getankt und etwas zum Mittag gegessen. Danach ging es gleich weiter, wir wollten vor 18:00 Uhr in Cannes sein, da dort die Autovermietung um 18:00 Uhr schließt.
Kurz hinter Grenchen kommt dann der Neuenburgersee (Lac de Neuchâtel) und Payerne, ein Militärflugplatz. Ich hatte mich nach dem Start bei Geneve Information gemeldet und war dann ziemlich unfreundlich zu Payerne Tower geschickt worden, wo eine Bandansage als Antwort auf einen Funkspruch ansagt, die Kontrollzone und TMA sei gerade nicht aktiv. Also wieder zurück zu Geneve Information wo der unfreundliche Lotse meinte, ich soll auf Payerne Tower bleiben, das könnte jederzeit aktiviert werden. Kurz vor dem Genfer See ist man dann aus der TMA draußen, wir sind also wieder zu Geneve Information und der unfreundliche Lotse meinte dann nur, ein Durchflug durch die TMA sei nicht möglich und wir sollten gefälligst “own navigation” drumrum. So ein unfreundliches und unkooperatives FIS habe ich noch nicht erlebt – vor allem wo der Luftraum und insbesondere die Topographie nicht gerade einfach sind. Der Genfer See ist von schönen Bergen eingerahmt und genau in der Mitte ist die Kontrollzone von Genf angrenzend zum Airspace D der TMA, der zum einen relativ weit runtergeht und andererseits aufgrund der Berge aber dann schon am Boden beginnt. Man muss sich dann recht nah am Berghang und recht tief an der Kontrollzone vorbeiquetschen. Dabei gibts dann vom Lotsen weder Traffic noch sonst irgendwas zu hören. Und Traffic war dort durchaus, da sich ja alle an der engen Stelle durchschlängeln. Der Lotse hat uns dann auf einmal zu Annecy schicken wollen – warum auch immer, das lag überhaupt nicht am Weg. Wir sind dann ein paar Minuten in Richtung unseres nächsten Wegpunktes Montelimar geflogen, bis wir kurz vor der Lyon FIR waren und haben dann Lyon Info gerufen. Ab dann war wieder alles entspannt. Dem französischen Lotsen sagt man einfach sein Routing und damit ist die Sache im Prinzip erledigt. Kurz vor einer TMA / Restricted Area nochmal nachgefragt und schon gibts eine Clearance, falls die vorher nicht schon von selber kam. Das ist natürlich sehr angenehm.
Landschaftlich ist die Gegend im Übrigen sehr schön. Kein Hochgebirge aber trotzdem bergig und schön anzusehen. Wir sind dann über den Flughafen von Grenoble hinweg in Richtung Montelimar (Valence). Von dort sollte es nach Orange und dann nach Le Luc gehen. Irgendwann ist man dann im Rhone-Tal und die Vegetation wird immer mediterraner. Je mehr wir zur Rhone hinkamen umso mehr bekamen wir auch den heute blasenden Mistral zu spüren, der uns einerseits zeitweise 50 kt Rückenwind beschert hat, andererseits aber die Luft auch etwas turbulent macht. Sprich: man sollte sich vor jedem Berg, den man überfliegen will, Gedanken machen, ob die Idee so gut ist und die Flugrichtung stimmt – denn hinter dem Berg rumpelts…
Es ging dann also direkt nach Montelimar und der Lotse von Marseille Info, der ab kurz vorher zuständig ist, meinte nur, es sei keine der zahlreichen Restricted Areas aktiv und wir könnten gleich direkt nach Le Luc fliegen. Das habe ich dann auch gemacht, aber recht bald gesehen, dass wir da direkt über einige höhere Hügelketten fliegen müssten. Je mehr man in deren Nähe und damit den Rand des Rhone-Tals kam – umso böiger wurde der Wind. Wir wollten dann nicht durch das Gewackel fliegen und haben daher den Lotsen gefragt, ob wir direkt durch die Orange/Avignon-TMA fliegen können um da einen großen Bogen drum zu machen. As usual – kein Problem. So ging es erst bis nach Avignon und dann von dort direkt nach Le Luc.
Je mehr wir nach Osten geflogen sind, umso mehr ließ der Wind auch nach und es wurde wieder sehr ruhig. Es ging dann also noch ein Stück über das “Hinterland” der Côte d’Azur – wo wenig Besiedlung und auch nicht besonders viel Vegetation ist. Dann kam auch recht bald Cannes/Mandelieu – mit einem wirklich schönen Anflug mit Blick auf Nizza. Wenn man VFR kommt, geht es zwischen zwei Hügeln hindurch in die Platzrunde (“via the overhead”). Wir sind dann bei wenig Wind in Richtung Meer ruhig gelandet.
Da wir pünktlich um 17:55 Uhr gelandet sind, gab es auch kein Problem mit dem Mietwagen und es ging dann ins noch schnell gebuchte Hotel am Meer, wo es den wohlverdienten After Landing Pina Colada gab.