Unser Skandinavien-Exkurs ging ja gestern schon mit einem recht anstrengenden Flug in marginalem Wetter zu Ende, heute musste dann die D-ELDS noch zur 100 h-Kontrolle zu Diamond Aircraft nach Egelsbach gebracht werden. Anders als beim Fliegerverein, wo ja eher gar keine Wartung stattfindet, lassen wir unsere Maschine gleich beim Hersteller warten. Das ist zwar etwas mühsam, da Diamond eben in Egelsbach sitzt und sicher auch etwas teurer als beim erstbesten LTB ums Eck, aber dafür ist es halt der Hersteller und der weiß was man tut (und tun muss).
Es sollte also ein entspannter Flug nach Egelsbach werden und dann mit dem Mietwagen wieder nach Hause. Allerdings war auch heute das Wetter wieder nicht so geliefert worden, wie es der Wetterdienst bestellt hatte. Sprich: Auf dem Weg nach Egelsbach lag ein breites Regenband, obwohl es eigentlich nur hohe Schichtwolken geben sollte.
Wir sind dann nach Augsburg gefahren und haben uns auf den Weg gemacht. Ich wollte eigentlich erstmal in Richtung Karlsruhe fliegen und dann das Rheintal hoch nach Egelsbach. Bei Ulm sah es aber in Richtung Nordwesten ganz gut aus und auch im Radar hatte sich der Regen dort aufgelöst. Leider war das Internet etwas schlecht, so dass ich außer einem Radarbild nicht viel hatte. Wir sind dann also bei Ulm in Richtung Egelsbach abgedreht und bis hinter Heubach ging es auch ganz gut. Dann wurde es aber wieder dunkler und die Untergrenzen deutlich tiefer. Es hing dann die Schichtwolkendecke über uns und wenige Wolken vor/über uns. Wir sind dann also mal über die wenigen Wolken gestiegen, in der Hoffnung, dass wir dort zwischen den Wolkenschichten weiter kommen würden. War aber leider nicht… Also wieder ein Loch suchen und runter. Ich habe dann mal in Schwäbisch Hall nach dem Wetter gefragt und dort war bedeckt bei 200 ft Untergrenze. Da könnte man also nicht mal IFR hinfliegen…
Jetzt hatten wir gleich in zweierlei Hinsicht ein deja-vu. Zum einen das Wetter genauso bescheiden wie gestern vor Bremen, zum anderen war die Strecke damit eher in Richtung Stuttgart, so wie neulich bei unserer Firmenveranstaltung.
Es wurde dann in Richtung Stuttgart (ich wollte zum Rheintal hinkommen) noch schlechter, so dass wir uns letztlich entschieden haben, in Stuttgart sicherheitshalber zu landen und dort ein wenig zu warten. Die Topographie von Stuttgart ist bei so einem Wetter wenn man von Nordosten zum Platz kommt etwas ungünstig. Stuttgart liegt ja im Talkessel und der Flughafen ist “oben auf dem Berg”. Das Gelände steigt recht steil an. Die Wolken hingen also über der Stadt so bei 1900 ft (über dem Meeresspiegel), das Gelände beim Pflichtmeldepunkt ECHO, der zwischen den Fernsehtürmen liegt, ist aber schon 1800 ft hoch, die Türme 2200 ft. Sprich: schön einen Weg zwischen den Wolken suchen und ganz nah an die Wolkenkante ranfliegen, damit man wenigstens 400-500 ft über Grund ist beim Meldepunkt. Der Flugplatz selber ist dann wieder bei 1300 ft.
Die Landung in Stuttgart war dann ruhig, heute mal auf der 07. Nach zwei Stunden Wartezeit war das Wetter auch besser und wir sind in Richtung Egelsbach aufgebrochen. Es waren allerdings im Radar zahlreiche Schauer zu sehen. Tatsächlich waren auch viele Wolken und einige Schauer zu sehen, wir sind aber sehr gut ohne Regen hingekommen. Lediglich auf dem letzten Stück stand über dem Odenwald ein großer Schauer im Weg, dem wir einfach ausweichen konnten, in dem wir ins Rheintal geflogen sind und dann dort direkt nach Egelsbach.
Die Landung in Egelsbach war auch wieder sehr ruhig und dann haben wir die D-ELDS bei Diamond abgestellt und uns vor der Heimfahrt nach München noch ein gutes Essen beim Schubeck’s Check Inn gegönnt.