Heute ging es zum nächsten IFR-Training. Dieses Mal nach Nürnberg. Leider haben wir immer etwas Pech und das Wetter ist richtig schön – eigentlich wollen wir ja in Wolken fliegen…
Wir sind schon sehr früh, 07:00 Uhr ruhig in Augsburg gestartet. Auf dem Hinweg waren dann nur einmal kurz wenige Wölkchen, durch die wir fliegen konnten. Dort haben wir etwas Airwork gemacht. Diesmal Steilkurven und Stallübungen, dieses Mal haben die Steilkurven auch ziemlich gut geklappt, die Höhe stand wie festgenagelt. Dann ging es weiter nach Nürnberg. Dort haben wir zwei ILS-Anflüge gemacht, die haben heute sehr gut geklappt. Nach dem zweiten Anflug sind wir gelandet und haben erstmal gefrühstückt.
Auch dieses Mal war wieder der Flugplan was ganz anderes als der reale Flug – IFR nach Nürnberg ist gar nicht so einfach, eigentlich gibt es keine Airways, die so richtig dort hin führen. Der Routenvorschlag von der DFS (bzw. von EuroControl) ist daher auch 275 NM lang, obwohl es Luftlinie nur etwa 75 NM sind. Das wahre Ausmaß des Wahnsinns sieht man in der Karte rechts – rosa ist der offizielle Routenvorschlag, grün ist die Route, die ich mir gebastelt habe und die der Computer von EuroControl auch schluckt (das erste Stück ist bei beiden sogar gleich). Auf der AERO hat mir ein freundlicher Mitarbeiter der DFS mal erklärt, wie man sich sowas super schnell selber basteln kann, wenn der Computer keine sinnvollen Vorschläge ausspuckt. Real sind wir jedenfalls relativ Luftlinie geflogen und der Lotse hat uns dann per Radar-Vectors auf das ILS gesetzt.
Auf dem Rückflug hatten wir dann etwas mehr Glück. Es hatten sich eine Menge Cumuli gebildet und die konnten wir natürlich nutzen um darin ein wenig zu fliegen und wieder Unusual Attitude-Übungen zu machen. Ich finde das immer wieder faszinierend, man bekommt ja mit geschlossenen Augen einiges über das “Hosenbodengefühl” mit, aber irgendwann sagt das “neutral” – sprich wie zu Hause im Sessel – und dann macht man die Augen auf und hat 60° Schräglage steil nach unten. Faszinierend. Dann muss man den Flieger schnell wieder gerade stellen. Und dann habe ich immer so ein bisschen ein desorientiertes Gefühl – trotz Instrumenten, da braucht der Kopf 1-2 Minuten bis alles wieder ganz klar ist, vorher ist eher stupides Horizont-Neutrallage-Halten angesagt.
Langsam bekomme ich auch so ein Gefühl dafür, wie sich so verschiedene Wolken von innen anfühlen. Bei den Cumuli finde ich immer ganz interessant, dass die am Rand relativ turbulent sind, sprich man merkt es kräftig, wenn man reinfliegt und auch wieder wenn die Wolke zu Ende geht. Dazwischen ist es dann relativ ruhig.
Der Anflug in Augsburg war dann jedenfalls auch wieder das ILS und das hat auch gut geklappt.
Track (Rückweg fehlt leider)