Für zwei Tage musste ich dienstlich in München sein, jetzt können wir weiter Urlaub machen. Und zwar nochmal eine Woche, also stellt sich wieder die Frage: wohin? Unsere große Tochter wollte gerne nochmal ans Meer. Gut. Mittelmeer waren wir ja jetzt schon, also vielleicht mal ein Anderes. Ostsee – ist mir immer noch zu wahnsinnig was die Preise angeht. Nordsee in Deutschland auch nicht besser, aber die ist ja größer. In Frankreich schaut es allerdings mit Mietwagen mau aus. Also habe ich mal was neues rausgesucht: Oostende in Belgien. Das ist an der Nordsee und der Flugplatz liegt genau am Meer. Da braucht man also kein Auto.
Ab nachmittags sollte es Schauer und Gewitter geben, daher haben wir uns überlegt, auf dem Rückweg Sightseeing zu machen und den Hinflug gleich IFR zu erledigen. Außerdem ist der Luftraum in Belgien komplex, ich erinnere mich noch, dass beim letzten Mal Belgien-Durchquerung das JeppFD VFR direkt abgestürzt war. Und IFR ist mir das ja egal, was das so an Restricted Areas in den Weg gebaut ist.
Von Augsburg bis hinter der belgischen Grenze war es ein ruhiger Flug. Vorbei unter anderem an Spangdahlem, wo gerade zwei F16 gestartet sind, die wir gut beobachten konnten. Die hätten ruhig bei uns mal ein Intercept üben können. Ein Stück vor Brüssel war es dann recht zugezogen und erste Schauer unterwegs. Wir hatten aber Glück und waren knapp unter den Wolken. Die Strecke war dann genau über die Brüsseler Innenstadt – also doch etwas Sightseeing, wenn auch aus relativ großer Höhe. Interessanterweise sind wir auch genau durch die Prohibited Area von Brüssel geflogen, ich vermute mal, die gilt nur für VFR. Hinter Brüssel wurde dann die Sicht schlechter und es war recht dunstig, in Oostende versprach die ATIS nur 7000 m Sicht. Es stand auch noch ein ordentlicher Schauer im Weg, wo wir zwar nicht durch die Wolken aber Mitten durch den Bereich sind, aus dem es rausgeschüttet hat. Weiter zur Küste hin war es dann zwar sehr dunstig aber wieder schön.
So sind wir dann in Oostende das ILS runtergeflogen und ruhig gelandet. Natürlich war kein anderer Flieger am Platz… Das GAT ist neu gebaut und sehr schön angelegt. Gleich daneben gibt es ein Restaurant, wo wir das wohlverdiente ALB genossen haben. Vom GAT sind es geschätzte 400 m bis zum Strand, da könnte man also eigentlich früh hin und abends wieder nach Hause fliegen. Wobei es von Augsburg aus aber 2:30 h Flugzeit sind. Nach dem Essen ging es dann ins Hotel in der Innenstadt, welches 100 m von der Strandpromenade entfernt ist. Da wird es sich einen Tag am Strand also mal aushalten lassen.