Heute ging es wieder zurück von Egelsbach nach Augsburg. Dort war schon am Boden ziemlich viel los, wieder viele Hubschrauber und diesmal war auch die dort geparkte AN-2 in Aktion und hat Rundflüge durchgeführt. Es waren also auch ziemlich viele aufgeregte Leute im Eingangsbereich, die alle mit einem Gläschen Sekt beruhigt wurden 🙂
Nach dem Start sind wir dann auf Langen Information gewechselt und dort war sehr viel los. Wir haben auch jede Menge Joghurtbecher gesehen, die nochmal unterwegs waren. Mir kam es fast so vor als wollen alle die es können kurz vor dem Beginn des Winterschlafes nochmal fliegen. Vielleicht sollte man denen mal nahebringen wie schön fliegen im Herbst und Winter eigentlich ist…
Der Flug war relativ ruhig und wir haben dann nach dem Start beschlossen, dass wir nicht direkt nach Augsburg fliegen, sondern noch etwas Sightseeing machen und in Nürnberg nochmal Kaffee trinken. So sind wir also der A3 entlang über Würzburg nach Nürnberg geflogen. Dort war sehr viel weniger los und wir sind schön ruhig dort gelandet.
Nach Kaffee und Kuchen ging es dann nach Augsburg weiter. Das letzte Stück war auch wieder schön ruhig und ich hab mal auf den Autopiloten verzichtet – nicht das ich noch fliegen verlerne wenn ich immer nur Knöpfe drücke. In Augsburg war dann auch nicht so viel los und wir sind mehr oder weniger gleichzeitig mit der gesamten Flotte vom Fliegerverein gelandet.
Wie vorhin schon erwähnt hat unser Incentive heute was mit Fliegerei zu tun – ein Simulatorflug mit dem A340. Nachdem ich der einzige unserer 11 Kollegen bin, der fliegerisch “vorbelastet” ist, konnte ich also heute mal den normalen Ablauf so eines Simulator-Events erleben. Im Januar hatten wir das Briefing ja mehr oder weniger weggelassen.
Das Briefing war interessant gemacht und in Sprache und Inhalt für den Laien – wie ich fand – genau richtig. Danach gab es eine Führung durch das Lufthansa Flight Training Center, wo nicht nur Piloten, sondern auch das Kabinenpersonal ausgebildet werden. Das ist schon sehr interessant, dass da jeder Handgriff – vom Öffnen der Tomatensaft-Packung bis zum Überreichen an den PAX – genau einstudiert wird. Es gibt neben den Emergency-Sims auch Kabinen-Mockups wo Kaffeekochen und -servieren gelernt und geübt wird.
Interessanter für mich sind da natürlich die Emergency-Sims, wo die Kabine bewegt und in Brand gesetzt werden kann, so dass alles so echt wie möglich ist. Die konnten wir leider nicht von innen anschauen, aber ich finde nochmal eine Möglichkeit, so ein Kabinentraining mitzumachen. Unser Instruktor war dabei auch ein richtiger Pilot (immer ehrliche Antworten geben): Frage: “Müssen dann die Stewardessen bei einer Evakuierung auch die Leute rausholen, die sitzen geblieben sind?” Antwort: “Meinen Sie wirklich das wir da jeden mitnehmen können?”
Danach gings dann in den Simulator. Diesmal ein A340-300. Bei so vielen Leuten gab es ein festgelegtes Programm: Jeder einen Start und 4-5 Landungen. Ich war in unserem Team als letzter dran und habe dem Instruktor auch gesagt es könne sein das ich das schon ein paar Mal gemacht habe. Die ersten beiden Landungen waren ziemlich einfach, die vorbereiteten Anflüge waren auf Frankfurt in vollständiger Landekonfiguration ca. auf dem 10 NM Final, so dass man im Prinzip gar nichts machen brauchte (mit 0 Wind) außer ein paar Mini-Korrekturen und halt Ausschweben. Damit es interessanter wird, habe ich dann Seitenwind bekommen. Angekündigt waren 15 kt, aber in Wirklichkeit (ich kann ja durchaus auch das MFD ablesen und hinterher hat es der Instruktor auch zugegeben) waren es so um die 20 kt sehr böig und variabel in der Richtung. Das halten der Centerline hat dann auch ganz gut geklappt aber beim ersten Mal sind wir mit hängender Fläche aufgesetzt und haben dadurch mit dem Triebwerk den Acker umgegraben… naja kommt vor… beim zweiten Mal ging es schon wesentlich besser. Die letzte Landung war dann bei Regen und schlechter Sicht, Wind aber genau auf der Bahn, also letztlich auch nicht das große Problem.
Im Nachgang hat es allen sehr gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Interessant auch, das fast alle gesagt haben, es war gar nicht so einfach die Bahn zu treffen. Das erinnert mich an meine ersten Flugstunden…
Heute ging es schon wieder nach Egelsbach – diesmal zu unserer “Release-Party” bei der es immer eine Überraschungs-Aktion für alle Kollegen gibt. Diesmal hat es etwas mit Fliegerei zu tun…
In Augsburg angekommen haben wir noch kurz ein Schwätzchen gehalten und dabei erfahren, das die D-ETTP doch nicht mehr repariert werden kann. Sehr Schade. Als Ersatz wurde leider auch nur eine alte 172er angeschafft, was angesichts der Buchungssituation mit der D-ECHK aber momentan auch nicht das große Problem ist. Offensichtlich mögen nicht viele Leute mit dem G1000 fliegen und es auch noch nicht einmal ausprobieren. Naja… soll mir recht sein 😉
Wir sind dann in Augsburg gestartet und nach Stuttgart geflogen, um dort noch einen Kollegen abzuholen. Der Flug war ruhig bei schönem Wetter, nur sehr leichte Thermik und etwas diesig, Sicht war um die 30-40 km. Über der Schwäbischen Alb waren dann ein paar tiefere Cumuli, so dass wir nicht direkt nach Stuttgart geflogen sind sondern einen leichten Bogen – es wäre zwar auch direkt gegangen aber dann hätten wir nur noch ca. 1000 ft über Grund gehabt, das muss ja nicht sein wenn es auch anders geht…
Die Landung in Stuttgart war dann etwas sportlich, ich hatte erst gedacht dort ist nichts los, weil im Funk die ganze Zeit relative Ruhe war, aber ich hatte vergessen, dass dort wie in Hamburg zwei Tower-Frequenzen sind – eine für VFR-Anflug/Abflug und eine dann zum Landen/Starten. Es war also doch sehr starker Verkehr und deswegen bekamen wir gleich die entsprechende Freigabe “Landung frei und beschleunigt über GOLF abrollen” – will heißen “mach hin, sonst hast du was großes im Nacken”. Ich habe mich also beeilt und es war tatsächlich auch eine Verkehrsmaschine sehr dicht hinter uns.
Nachdem Stuttgart sehr teuer ist (wir haben 68 € gezahlt plus 20 € DFS) muss man den Service natürlich auch ausreizen… also haben wir uns um was zu essen und zu trinken vom GAT zum Terminal fahren und dann auch wieder dort abholen lassen. Interessanterweise ist dieser Service sogar inclusive.
Wir sind dann also in Richtung Egelsbach gestartet. Der Flug war auch wieder ruhig und wir haben noch das Technikmuseum in Sinsheim und Heidelberg von oben angeguckt. In Heidelberg sieht der Durchbruch des Neckar durch den Odenwald schon sehr hübsch aus. Die Rheinebene in Richtung Mannheim allerdings dafür weniger. Kurz nach Heidelberg kommt dann auch schon fast Frankfurt. Dort wollten wir ein Midfieldcrossing machen, was allerdings leider aufgrund der Verkehrslage nicht ging.
Der Anflug auf Egelsbach – diesmal von Süden – war wieder genau so komisch wie beim ersten Mal. Man muss sehr tief runter, so dass man am Meldepunkt nur noch ca. 800 ft über Grund hat. Dann kommt wieder die Hochspannungsleitung, die auch nur 400 ft Fenster zum Durchfliegen lässt. Immerhin habe ich den Platz heute besser gefunden als beim letzten Mal. Die Landung war bei 2 kt Wind dann entsprechend sanft.