Grau in grau ist das Winterwetter bei uns gerade. Die übliche Herbst-/Winter-Suppe. Und in den Bergen ist es schön und wolkenlos. Genau dafür hab ich das IFR gemacht…
Also ging es heute nochmal auf eine Pizza nach Bozen. In Augsburg waren 9000 m Sicht und bedeckt bei 1900 ft, man konnte also auch VFR fliegen – aber halt nicht in die Berge. Es ging also am späten Vormittag in Augsburg los, in den Wolken war leichte Vereisung angesagt, also habe ich prophylaktisch das Anti-Icing angeschaltet. Wir waren relativ schnell über den Wolken mit wunderschönem Alpenpanorama voraus. Ich wollte nicht bis nach Bozen IFR fliegen, da man dann quasi bis nach Verona kommt, wieder umdrehen muss, um dann einen GPS-Approach mit irrsinnig hohem Minimum zu fliegen. Daher war der Flugplan bis OBAGA aufgegeben, was in der Nähe von Innsbruck liegt. Dort haben wir gecancelt und sind VFR weiter geflogen.
Der Hochnebel ging heute bis zu den Alpen, gerade der Südzipfel von Garmisch war draußen. Im Inntal ging der Nebel auch fast bis Innsbruck. Der Flug darüber war ein optischer Hochgenuss, die Berge verschneit und beste Fernsicht. Allerdings war in Italien dann gar kein Schnee mehr, nicht mal auf den Bergen. Die Landung in Bozen war einfach und ruhig, im Prinzip kann man ab dem Jaufenpass einfach den Autopiloten auf 500 fpm sinken einstellen, dann kommt man in Bozen ganz gut an.
Nach einer Pizza am Flughafen ging es wieder zurück. Ich hatte einen Z-Flugplan aufgegeben mit Flugregelwechsel wieder bei OBAGA. Hinter Bozen ging es dann der Brenner-Autobahn entlang und wieder über das Inntal geradeaus fast genau nach Norden. Munich Radar hatte uns schon erwartet, so gab es nach dem Einleitungsanruf auch gleich unaufgefordert unsere Freigabe nach Augsburg. Der Hochnebel hatte sich natürlich hartnäckig gehalten und war höhenmäßig natürlich genau so, dass wir ab Maisach VOR die ganze IFR-Procedure genau drinnen waren. D.h. es gab auch noch eine ganze Zeit richtig in IMC zum üben. Wir sind also das ILS runtergerutscht und in Augsburg in der grauen Suppe ruhig gelandet.
Das war es dann für dieses Fliegerjahr. Trotz der Tatsache, dass ich ja im ersten Halbjahr mehr oder weniger ohne Flieger war, sind wieder 85,8 h Blockzeit (75 h Flugzeit) zusammengekommen. Der IFR-Anteil hat mit knapp 20 h allerdings etwas gelitten, da ich ja die GIGA erst seit kurzem IFR fliegen darf. Ach ja, die GIGA habe ich jetzt auch schon 63 h bewegt und mich ganz gut dran gewöhnt. Mal schauen, was das nächste Jahr so bringt. Ein paar Ideen habe ich schon für Plätze, an denen ich noch nicht war. Und irgendwie verschiebt sich mit der DA42 auch ein bisschen der “Standardausflug”: das Nürnberg der GIGA ist Bozen… man kommt weiter rum. Weitblick muss nicht schlecht sein im Leben…