Es ist wieder Oktoberfest-Zeit und so sollte es heute zu einem Rundflug um München gehen. Das Flugbeschränkungsgebiet um die Wiesn gibt es auch in diesem Jahr. Heuer nur noch 3 NM im Radius – wenn das so weiter geht dann ist es in 3 Jahren wieder weg… Was mir auch aufgefallen ist: der Mittelpunkt des Kreises für das Gebiet ändert sich jedes Jahr, mir ist noch gar nicht aufgefallen, dass das Oktoberfest immer woanders ist 😉
Am frühen Nachmittag sind wir jedenfalls bei Windstille auf der 25 in Augsburg gestartet und dann in Richtung München geflogen. Heute war der zweite Tag, wo es herbstlichen Frühnebel gab und schon kurz nach dem Start konnte man schön sehen, dass wir gerade eine dieser typischen Herbstwetterlagen haben – eine bodennahe Inversion. Dann ist es unten neblig-dunstig, sobald man durch den “Dreck” gestiegen ist, ist wunderschönste Fernsicht. So wurde auch aus den geplanten Fotos mit Herberts neuem Teleobjektiv nichts – zu diesig. Schade.
Wir haben dann die München-Runde etwas ausgedehnt und um ein Midfieldcrossing in München erweitert. Heute ging es von Süden nach Norden und unten war auch ganz ordentlich Betrieb. Wie immer sehr interessant, heute ging der Funk irgendwie auch so schnell über die Lippen, dass müssen noch Nachwirkungen von den USA sein.
Danach sind wir dann, sobald es möglich war, etwas höher gestiegen und schon in etwa 4000 ft waren wir aus der Inversionssuppe draußen und hatten besten Alpenblick. Wir sind dann in 4400 ft immer um den Münchner Airspace C geflogen und haben das Alpenpanorama genossen. Nach schräg vorn war wie üblich nur graue Suppe. Deswegen mag ich fliegen im Herbst – den ganzen “Mist” mal unten lassen und “über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…”
Weiter ging es dann über Vaterstetten, Neuried, Großhadern. Hier waren wir dann wieder unterhalb der Inversion, dank günstigem Sonnenstand war die Sicht auf München aber etwas besser. Danach ging’s dann wieder der A8 entlang zurück nach Augsburg, wo wir auf der 25 ganz ruhig gelandet sind (genauer gesagt leicht eingeschlagen, aber das war aus Qualitätssicht gerade noch im Toleranzbereich).
Nachdem das Wetter die letzte Zeit ziemlich schlecht war und durch den vielen Regen auch halb Deutschland im Hochwasser versunken ist, war es in dieser Woche mal sehr schön.
Wir haben daher heute den Tag genutzt um mal etwas Sightseeing zu machen. Dazu sollte es mal an ein neues Ziel gehen – Straubing. Dort war ich bei meinem allerersten Flug mit einem kleinen Flugzeug schonmal, da sind wir von Landshut das kurze Stück nach Straubing geflogen und das war so toll, dass ich dann ein paar Wochen später mit dem Flugschein begonnen habe.
Das Wetter war sehr gut, aber relativ feucht. An der Donau war am Morgen noch Nebel / Dunst. Wir sind dann auf der 25 gestartet und einige Wolken standen schon bei 2700 ft rum. Das war natürlich praktisch, dadurch war man in relativ geringer Höhe schon über der Thermik. Wir sind dann in Richtung Neuburg/Donau geflogen und wollten dann immer der Donau folgen bis nach Straubing. Das ging auch zunächst ganz gut, an der Donau war es noch vergleichsweise diesig, aber locker 10-15 km Sicht. Wir konnte mit Freigabe von Donau Radar auch durch das militärische Sperrgebiet bei Ingolstadt fliegen. Danach standen allerdings schon viele TCU / CB, so dass wir nicht nach Regensburg geflogen sind, sondern mehr oder weniger direkt nach Straubing.
Die Donau war vom Hochwasser noch extrem dreckig, lehmig und zum anderen Stand das Wasser auch an vielen Stellen noch über dem Ufer. Interessant, dafür dass der Regen jetzt schon seit fast zwei Wochen weg ist.
In Straubing war die Landung angenehm ruhig, der Anflug ist dort ziemlich großzügig. Für Flugschüler sicher nicht schlecht zum üben, da hat man mal richtiges “Final”. Am Platz gab es was zum Essen und dann ging es auch gleich weiter.
Die Wolken waren weitgehend weg, so konnten wir höher steigen und über das wegen dem Hochwasser eingerichtete Flugbeschränkungsgebiet fliegen. Ich hatte mich gleich nach dem Start bei FIS gemeldet und wollte dort ankündigen, dass wir ÜBER dem Beschränkungsgebiet fliegen würden (Dokumentation kann angesichts von durchgedrehten Ordnungshütern in dem Fall evtl. nicht schlecht sein). Der Lotse hat aber gleich von sich aus gesagt, wir sollten nicht in das Beschränkungsgebiet einfliegen. Das gab dann etwas Diskussion, weil das Gebiet nämlich nur bis 2000 ft über Grund geht und man ja dann locker drüber fliegen kann. Der Lotse hat das (etwas barsch) auch eingesehen. Da hätte man halt das Gebiet anders definieren müssen… Zu sehen gabs jedenfalls eh nichts besonderes, das Wasser an der Donau war zwar noch hoch und am Zusammenfluß von Donau und Isar (sprich Deggendorf) war auch noch viel Wasser zu sehen, aber ich schätze das wäre vor einer Woche noch viel interessanter gewesen als heute. Über Deggendorf stand jedenfalls auch ein ganz dunkler CB, so dass wir dort auch nicht direkt hingeflogen sind.
Es ging dann an der Isar entlang zurück. Die war auch noch recht dreckig, wirkte aber vom Flußbett her recht normal, also keine Überschwemmungen mehr wie noch an der Donau. Es ging dann über Landau, das Atomkraftwerk Ohu (Isar I und II) und Landshut weiter. Dort ist mir dann eingefallen, dass man doch wieder mal ein Midfieldcrossing in München machen könnte. Also haben wir kurz bei Munich Tower reingefunkt und freundlich gefragt und es ging dann trotz ziemlich viel Verkehr.
Das Midfieldcrossing ist für mich als Piloten immer eher anstrengend – und daher natürlich interessant. Vom Flughafen sehe ich am meisten an den Bildern, die die Mitflieger anfertigen. Man muss da schon recht konzentriert sein. Nachdem das Crossing der einen Bahn (diesmal der 26R) genehmigt ist, bekommt man immer erstmal ein “hold between the runways” und muss dann schnell zum anderen Tower (für die 26L) umschalten. Diesmal gabs dann wieder mal ein “behind landing traffic cross runway 26L behind”, das ist immer ganz spannend, denn wir fliegen dann parallel zum landenden Verkehr zwischen den beiden Bahnen entlang, dann schnell das Gas raus, damit wir möglichst langsam sind und das landende Flugzeug uns überholen kann, schön Höhe halten, warten bis der Airliner unten ist und dann die Piste überqueren. Für Sightseeing bleibt da dann keine Zeit mehr, aber es ist trotzdem immer wieder ein tolles Erlebnis.
Danach gings dann quer über München zurück nach Augsburg, wo die Landung diesmal so sanft war, das man gar nichts gemerkt hat – das klappt auch nicht immer 😉
Track (über München war die Batterie vom GPS leer, wir sind also nicht dort stehen geblieben)
Traditionell geht es an unserem Firmen-Wiesn-Tag früh zum Rundflug. Früher mal über das Oktoberfest, seit der Sperrgebiets-Wahnsinn eingesetzt hat, einmal drumrum. Dieses Jahr ist der Wahnsinn noch größer, das Sperrgeit ist diesmal 4 NM vom Radius. Nächstes Jahr würde ich sicherheitshalber ganz Südbayern sperren…
Bei schönem Wetter und fast Windstille ging es in Augsburg los, erstmal mit Ziel Neuburg/Donau, wo ein Kollege wohnt. Das haben wir angeschaut und dann dachte ich, wenn wir schon mal in der Gegend sind, könnten wir wieder mal versuchen, ein Midfield-Crossing in München zu machen. In der Nähe von Pfaffenhofen habe ich mich schon gewundert, warum im Funk von München so wenig los ist und habe mal reingefunkt. Es kam aber nur eine unverständliche Antwort. Irgendwie scheint das Funkgerät von der D-EEKL nicht ganz in Ordnung zu sein. Ich habe dann den Lautstärkeregler gezogen (so dass die Rauschunterdrückung aus ist) und siehe da, da war verrauscht doch mehr los im Funk. Das Midfield-Crossing ging dann ganz gut, näher am Flughafen war der Funk perfekt.
Wir sind dann über HOTEL wieder raus aus der Kontrollzone und ich dachte, ich melde mich mal bei München Information um jemandem zu sagen, dass wir eine Runde um das Wiesn-Sperrgebiet fliegen werden. Die Lotsin sagte dann, sie würde sich das im Radar mal anschauen 🙂 Also ging es gerade aus Richtung München und schon gut 2 NM vor dem Sperrgebiet fragte dann die Lotsin, wann wir denn abdrehen, “…die Luftverteidigung hat gerade angerufen…”. Diesmal spinnen die also total, zumal ja IFR-Flüge erlaubt sind (auf deutsch: auf mich richten sich wegen meiner 160 l AVGAS schonmal die FLAK-Raketen obwohl ich noch fast 10 min bis zur Wiesn bräuchte, ein Linienflieger kann seine 160 t Kerosin aber ganz legal drüber wegfliegen, faszinierende Logik…)
Es ging also eine Runde rum, die 4 NM sind aber so weit weg, dass man von der Innenstadt kaum noch was sieht. Also kann man – wenn es so bleibt – die Rundflüge vergessen.
Wir sind dann die A8 entlang wieder Richtung Augsburg und man konnte auch schon die aufziehende Kaltfront sehen und ab ca. Gröbenzell auch spüren. Es wurde auf einmal sehr bockig und offenbar kam ein böiger Wind auf. Nach Augsburg hin ging es zwar wieder, aber der Anflug von SIERRA auf die 25 war so bockig wie noch nie. Es waren auf der Bahn zwar nur 9 kt Wind aber eben “mäßige Turbulenzen”, wie der DWD sagen würde. Die Landung war trotzdem sehr ruhig und es hat wieder allen gut gefallen.
Und mein neues Android-Navi hat sich diesmal bewährt: Mit Stromanschluß und externem GPS funktioniert es einwandfrei 🙂
Heute haben wir den letzten Wiesn-Tag des Jahres für die letzte Wiesn-Umrundung für dieses Jahr genutzt. Das Wetter war wieder sehr schön, warm und föhnig – der Föhn war aber schon zusammengebrochen, so dass auch ruhiges Flugwetter und kaum Wind war. Dafür war die Sicht aber nicht mehr ganz so gut wie vielleicht noch am Morgen.
Wir haben dann anfangs die gleiche Route wie bei den letzten Malen gewählt, allerdings habe ich mir dann überlegt, man könnte doch ein spontanes Midfield-Crossing in München versuchen, was bestimmt aber aufgrund der Verkehrslage nicht klappen würde. Das meinte die Controllerin von München Information auch, aber sie würde nachfragen… und bekam tatsächlich das OK.
Das Crossing war dann spannend und interessant für die Passagiere, aber ziemlich harte Arbeit für den Piloten , denn auf der Tower-Frequenz war keine Sekunde Pause da die ganzen Feierabend-Geschäftsflieger unterwegs waren (es war so 18:30). Entsprechend wollte sich der Controller schon nach dem Einleitungsanruf ganz auf uns verlassen (kurze Ansage: “Entry via Hotel routing, next report HOTEL2”). Dann mussten wir ins Holding vor der 08R, mit entsprechender Planung (“expect crossing clearance after next landing”) und Vectors (“leave holding heading…”), dann zwischen den Bahnen entlang nach Osten, umschalten auf die andere Tower-Frequenz, wo natürlich auch keine Sekunde Sprechpause ist. Sonst wäre ich froh gewesen, wenn wir dann zwischen den Bahnen hätten ins Holding gemusst, aber so war es sehr gut das wir die 08L relativ zügig überqueren durften.
Danach gings dann ruhig nach Augsburg zurück, wo wir fast im Dunkeln gelandet sind. Eine gute Gelegenheit, wieder mal eine Nachtlandung zu üben…
Während große Teile Deutschlands im Schneechaos versinken, haben wir im Süden das Glück, das es den Föhn gibt. So konnten wir heute bei schönem und warmem Wetter fliegen.
Aus dem ursprünglichen Plan, zu den Alpen zu fliegen und dann im Voralpenland immer an den Bergen entlang bis zum Chiemsee wurde recht bald allerdings nichts, da wir bereits kurz hinter Augsburg knapp 30 kt Wind auf der Nase hatten, den dazu noch böig mit entsprechenden Turbulenzen.
Also sind wir kurzerhand in Richtung München geflogen, dann über Ammer- und Starnberger See in Richtung Forstenried. Von dort zum Messegelände und dann in Richtung HOTEL 1 von München, wo heute so wenig Verkehr war, das ein Midfield-Crossing überhaupt kein Problem war. Der Lotse hat sogar gefragt, ob wir direkt über beide Bahnen wollen oder viele Fotos machen. Entsprechend durften wir dann zwischen den Bahnen auch ein paar Vollkreise drehen und “warten”.
Nach dem Ausflug über FOXTROTT sollte es dann direkt nach Augsburg zurück gehen. Allerdings hatten wir ein Gebiet zu durchqueren, in dem wir bei IAS 110 kt noch mit GS 63 kt unterwegs waren! Natürlich haben die 47 kt Gegenwind – noch dazu auch in Böen – wieder kräftig am Flugzeug gewackelt. Entsprechend lang zog sich die Strecke von München nach Augsburg auch hin, was gar nicht so toll war, denn irgendwas muss an der Heizung nicht gestimmt haben. Bei 10 °C Außentemperatur muss jedenfalls nicht unbedingt sämtliche Motorabwärme in die Kabine geleitet werden (egal bei welcher Stellung der Heizung)… gefroren haben wir nicht und hatten leider auch nichts für einen Aufguss dabei…
In Augsburg selber war dann der Wind trotz Föhn mit 11 kt aus 310°, also konnten wir wieder einmal eine schöne Seitenwindlandung mit 10 kt Seitenwind üben, die auch sehr gut geglückt ist.
Das dürfte dann also ein schöner Abschluß des Fliegerjahres 2009 gewesen sein. Nächstes Jahr erwartet uns mit der geplanten Reise nach Kiruna (Schweden) auch wieder ein größerer Ausflug. Insgesamt sind heuer wieder 50,6 h und 43 Landungen zusammengekommen.
Habe heute angesichts des schönen Wetters einen spontanen Flug gemacht. Eigentlich wollten wir nach Nürnberg fliegen, aber nur das Alpenvorland war frei von Nebel, so dass nur ein Rundflug in Frage kam. Selbst Zell am See (LOWZ) war mit Nebel zu gelaufen.
Von Augsburg sind wir dann zunächst nach Süden geflogen und auf FL 75 hochgestiegen. Über einer Inversionsschicht bei ca. 3000 ft AGL war wunderschöner Blick auf die Berge und herrliche Fernsicht. Den Lech entlang ging es dann bis zu Forggensee und von dort weiter nach Osten über Weilheim, Penzberg, Bad Tölz, den Tegernsee, Schliersee nach Rosenheim. Richtung Salzburg war es dann relativ wolkig, so dass ich mir überlegt habe, man könnte doch ein Midfield-Crossing in München versuchen.
Gesagt – getan, sind wir Richtung HOTEL 1 von EDDM geflogen und bekamen sehr zu unserer Freude auch prompt ein Midfield-Crossing genehmigt. Über HOTEL 2 zunächst zur Schwelle der 26L die wir hinter einem Lufthansa-Airbus überqueren durften, dann zwischen den beiden Bahnen über die Vorfelder und Terminals hinweg nach Westen wo wir hinter dem Ende der 26R diese überqueren durften und dann nach FOXTROTT 1 ausgeflogen sind. Insgesamt wieder einmal ein tolles Erlebnis, leider ohne Bilder weil pünktlich kurz vorher der Foto seinen Geist aufgegeben hat.
Danach ging es dann durch ziemliche Nebelsuppe über Aichach / Schrobenhausen mit recht schlechten Sichten zurück nach Augsburg, wo das Wetter wieder recht gut war.