Heute ist Ostersonntag und damit Ferien, das Wetter super – eigentlich eine gute Gelegenheit zum wegfahren. Aber seit dem letzten Flug vor fast 4 Wochen hat sich Corona-technisch noch nichts geändert: immer noch Lockdown, immer noch keine Impfung – also immer noch der gleiche Wahnsinn. Daher ging es heute wieder mal ins Risikogebiet – diesmal nach Hassfurt/Schweinfurt. Natürlich nur auf einen Tagesausflug, denn man darf ja weder Verwandtschaft besuchen noch hätten Hotels geöffnet – alles viel zu gefährlich.
Nach dem Frühstück ging es also gemütlich zum Flugplatz und dann VFR bei bestem Wetter in Richtung Hassfurt. Das war ein ganz schöner und ruhiger Sightseeing-Flug. Die Landung war ebenfalls ruhig, in Hassfurt waren wir das einzige fremde Flugzeug, sonst nichts los. Es sind halt wirklich besondere Zeiten.
Zu Fuß ging es dann in die Stadt, das ist ein ganz schöner Spaziergang von etwa 3 Kilometern. Dort hatte natürlich alles geschlossen, aber die Eisdielen hatten offen und es war auch angenehm warm. D.h. wir konnten ein Eis genießen und ein bisschen rumlaufen und dann ging es wieder zurück zum Flugplatz. In der Fußgängerzone war dank der Eisdielen sogar einiges los, es gibt also noch mehr Leute, die sich trotz des extremen Risikos raus trauen.
Vom Eis gestärkt ging es dann wieder nach Hause. Diesmal auf einem Z-Flugplan (ich muss ja immer IFR-Stunden sammeln). Der Flug war auch sehr entspannt, da es absolut ruhig und wolkenlos war. Die nächsten Tage soll das Wetter dann nicht mehr so toll sein, aber vielleicht ergibt sich ja noch ein Tagesausflug in diesen Ferien.
Heute war es endlich soweit: die D-GIGA – unsere DA42 – ist verkehrszugelassen und konnte aus Egelsbach abgeholt werden. Fast 3 Monate mussten wir jetzt warten, bis alle Behördengänge erledigt waren. Als gestern das Mail kam, dass die D-GIGA zugelassen ist habe ich sofort alle Termine verschoben, damit ich den Vogel heute abholen kann – es ist einfach etwas “Ich will fliegen”-Stau…
Wir sind dann am Morgen nach Egelsbach gefahren um dort den Flieger in Empfang zu nehmen. Die Papiere wurden also übergeben – alles quasi noch warm aus dem Drucker – und ein bis auf den Übergabeflug durch den Prüfer jungfräuliches Bordbuch. Schön, wenn man dann die erste Eintragung machen kann 🙂
In der Theorie und in dem “Motivationsflug” habe ich mich ja schon ein bisschen mit der DA42 vertraut gemacht. Jetzt das erste Mal im eigenen Flieger zu sitzen sorgt aber schon für ein klein wenig Aufregung. Es ging dann auch sehr vorsichtig in Egelsbach los, wir wollten allerdings den Flug gleich als Schulflug nutzen, da ich ja recht bald mit der D-GIGA in den Urlaub fliegen möchte. Als Strecke hatte ich Hassfurt – Eggenfelden – Augsburg ausgesucht, damit wir gleich ein paar Landungen haben. Kurz hinter Egelsbach haben wir dann also auch gleich mit Airwork angefangen, die üblichen Steilkurven und Stallübungen. Die DA42 ist da recht gutmütig, bei den Steilkurven braucht man noch nicht mal mehr Gas geben, das geht einfach so. Überhaupt ist sie immer schön schnell, da kann man leicht mit 145 kt Reisegeschwindigkeit planen.
Nach dem einfachen Airwork ging es dann gleich mit Einmotorenflug los. Sinn und Zweck des MEP-Trainings ist es ja nicht, dass man mit zwei Motoren fliegt, sondern eher mit einem Motor. Es könnte ja mal einer ausfallen und da muss man natürlich auch einmotorig fliegen können. Das Problem daran ist, dass man einmotorig einen ziemlich asymmetrischen Schub hat, was man mit Seitenrudereinsatz und Fläche hängen lassen ausgleichen muss. Vorher geht es dann auch noch darum, zu identifizieren, welcher Motor überhaupt ausgefallen ist – sehen tut man es nicht, die Propeller drehen sich einfach, einer vom Motor der andere vom Wind angetrieben. Also muss der entsprechende Drill geübt werden: Callout – Clean configuration – Identify – Verify – Secure. Die ersten paar Motorausfälle hatte ich auch etwas Probleme, die Richtung zu halten. Seitenruder treten und halten geht alles noch, aber dann noch gezielt geradeaus zu fliegen ist doch gar nicht so einfach bzw. halt Übungssache. Einmal sind wir auch in die Nähe der Vmca gekommen – das ist die Minimum controllable airspeed, unter welcher man die Richtung im Einmotorenflug nicht mehr halten kann. Das ist schon sehr eindrücklich: der Flieger fliegt zwar noch, aber mehr oder weniger irgendwo hin, nicht dort wo man unbedingt will. Das war gleich die erste Lektion: die Red Line (die Vmca ist am Fahrtmesser mit einer roten Linie markiert) meidet man besser.
Die erste Landung in Hassfurt war dann einfach, nach dem Bezahlen der Landegebühren ging es gleich nach Eggenfelden weiter. Natürlich ist auch auf dem Weg dorthin immer wieder einer der Motoren ausgefallen. Und in Eggenfelden sollte ich dann meine erste Einmotoren-Landung machen. Die war auch sehr eindrücklich: zum Glück waren wir eigentlich viel zu schnell (fast 140 kt in der Platzrunde) und viel zu hoch. Ich bin dann beim Eindrehen in den Endanflug etwas über die Centerline rausgeschossen und trotz voll getretenem Seitenruder war es ganz schön schwierig, über den “toten” Motor zurückzukurven und die Centerline zu halten. Jetzt mussten wir natürlich noch Höhe abbauen und langsamer werden – also habe ich das Gas rausgezogen, was dazu führte das man schlagartig Geschwindigkeit und Höhe verliert (ich hatte natürlich zu viel Gas rausgezogen). Kurz vor dem Aufsetzen muss man dann das voll ausgeschlagene Seitenruder auch passend zum Gashebel nachlassen, sonst würde man wohl recht abrupt auf der Piste abbiegen. Die Landung war dann zwar nicht die schönste meiner Karriere, aber für das erste Mal in Ordnung. Das war die zweite Lektion: mit Single-Engine-Landungen ist nicht zu spaßen.
Nach einer Stärkung ging es dann nach Hause nach Augsburg. Fazit: die GIGA ist ein sehr schöner Flieger, das MEP-Training auch wieder eine ganz neue Erfahrung. Nächste Woche gibts dann noch zwei Mal MEP-Bootcamp und danach gleich die Prüfung.
Heute ging es von Hassfurt wieder nach Hause. Das Wetter war, wie gestern, auch wieder sehr schön – weiß-blauer Himmel.
Wir sind am Nachmittag ruhig in Hassfurt gestartet, dann auf 3300 ft gestiegen und haben gleich den Autopiloten angestellt mit DCT EDMA N1. Angesichts der Thermik hatten wir keine Lust auf Sightseeing oder dergleichen. Es war zwar nicht sehr heiß, aber trotzdem war sehr gute Thermik, zur Freude für die Segelflieger, zum Leidwesen der Motor-Fraktion.
Hochsteigen hätten wir vielleicht auch können, aber ich wollte nicht 20 min steigen, 20 min da bleiben und dann 10 min wieder sinken. Deswegen haben wir die Thermik ertragen…
Die Landung in Augsburg war dann bei sehr starkem Verkehr, so gegen 18 Uhr kommen alle Wochenendausflügler wohl wieder nach Hause. Die Landung war trotzdem wie immer unkompliziert und sehr ruhig.
Alles in allem also ein schöner Ausflug und wir konnten alles gut testen, was wir dann ab nächste Woche in den USA brauchen werden.
Dieses Wochenende sollte es zur Vorbereitung unseres USA-Urlaubs nochmal irgendwo hin gehen. Wir wollten nochmal alle Ausstattung ausprobieren, wie die GoPro Hero, die ich zum Geburtstag bekommen habe oder unsere Reisetasche, die wir selber gebastelt haben und die “rein zufällig” exakt die Abmessungen des Cessna-Gepäckraums hat. Wir haben uns als Ziel Hassfurt ausgesucht, um dann die Familie in Schweinfurt zu besuchen.
Eigentlich sollte es gestern schon dort hin gehen, aber das Wetter war nicht fliegbar. Also sind wir heute aufgebrochen, am ersten Tag des Jahres, wo es schon wieder Frühnebel gab. Es wird also langsam schon wieder Herbst…
Der Start in Augsburg war fast in einer Formation, noch zwei Cessnas vor uns und die Startfreigabe gabs jeweils schon während der Vordermann noch auf der Bahn war. Der Flug war dann angenehm ruhig, dank abschirmender Bewölkung gab es noch nicht viel Thermik. Lediglich kurz vor Hassfurt stand dann ein Schauer links von uns. Der Anflug auf Hassfurt war dann etwas bockig, wenn man von Süden kommt und große Umwege vermeiden will, muss man sich ein Tal suchen und recht steil sinken, die Platzrunde ist dort 1700 ft und die höchsten Erhebungen im Süden sind 1600 ft. Wir sind dann direkt in den Queranflug gesunken und dann bei böigem Wind ganz gut gelandet.
Dann haben wir kurz Pause gemacht und sind nochmal zu einem Rundflug aufgebrochen. Eigentlich wollten wir nur eine Runde über Schweinfurt und dann nach Würzburg und wieder zurück, aber ich hab mir dann spontan überlegt,wir könnten auch ja auch noch Nürnberg angucken. Wir sind dann von Würzburg immer der A3 entlang, mussten dann aber wegen des Schauers vom Hinflug nach Süden ausweichen. Wenn wir schon mal in Nürnberg sind, besuchen wir natürlich auch den Flughafen. Wir sind also über SIERRA in die CTR geflogen, dann Low Approach und über NOVEMBER wieder raus. Dort stand dann der Schauer im Weg, so dass wir nicht direkt nach NOVEMBER, sondern in Richtung Herzogenaurach geflogen sind, um nicht in den Schauer reinzukommen. Von dort sind wir dann direkt wieder in Richtung Hassfurt geflogen. Der Anflug war auch wieder von Süden und wieder etwas bockig und bei ziemlich böigem, drehendem Wind der noch etwas aufgefrischt hatte (so zwischen 9 und 14 kt).
Danach ging es dann zur Grillparty. Die Abschlusslandung war meine Landung Nummer 400, das musste natürlich noch etwas gefeiert werden 😉